Hauptversammlung des CDU-Stadtverbandes
Peter Peschel hat an der Niederlage bei der Landtagswahl immer noch zu knabbern. Sie hat den Aalener CDU-Stadtverbandsvorsitzenden 2011 am meisten bewegt. Dicht gefolgt von der Energiewende, diktiert von der eigenen Parteispitze, wie er sagt. Aber Peschel richtet den Blick vor allem nach vorne. Wie der CDU-Altvordere Dr. Eberhard Schwerdtner sieht er zwei spannende Jahre aufziehen – mit dem Höhepunkt OB-Wahl 2013.
Die Frage, wen die CDU ins Rennen gegen OB Gerlach schickt, blieb bei der Hauptversammlung im Löwenkeller unbeantwortet. Dafür erfuhren die Mitglieder, wie die Aalener CDU die Energiewende auf kommunaler Ebene schaffen will. CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Karl Franke sieht darin eine wesentliche Aufgabe der Stadtwerke. Sie sollen bei der Windenergie das Heft in der Hand haben und den Bürgern Strom zu vernünftigen Preisen zur Verfügung stellen.
Franke funkt offenkundig auf einer Wellenlänge mit Stadtwerkegeschäftsführer Cord Müller und favorisiert einzelne Windräder am Albtrauf. Dort seien wirtschaftlich sinnvolle Erträge zu erzielen, der Windstrom könne ins regionale Netz eingespeist werden. „Beim Thema Windkraft spielt 2012 und 2013 die Musik", sagte Franke. „Wir werden mit so manchem Windrad an exponierter Stelle leben müssen", fasste Peschel Frankes viel beachteten und mit zahllosen Details gespickten Vortrag zur Energiewende zusammen.
Aalens Erste Bürgermeisterin, die bislang eher zu einzelnen, großen Windparks tendieren soll, verpasste die klare Ansage Frankes um wenige Minuten. Sie hatte sich wegen des Empfangs der Kreishandwerkerschaft verspätet.
Roderich Kiesewetter impfte der Aalener Basis Selbstvertrauen ein und erinnerte an 39 Neueintritte in die Partei. „Wo andere verloren haben, legt die CDU Aalen zu." Zur Windkraft meinte der Bundestagsabgeordnete: „Diesen Spargel müssen wir schlucken." Mit dem Know-how der Aalener Stadtwerke, der Ellwanger EnBW ODR und der Aalener Hochschule sieht er die Ostalb beim Thema intelligente Stromnetze und Speichersysteme in einer führenden Rolle.
Kiesewetter bekannte sich zur „deutsch-französischen Lokomotive" in Europa und erwartet von Bundespräsident Wulff klare Antworten auf klar gestellte Fragen - Selbstreflexion, Selbstreinigung und einen Schritt nach vorne. „Wir brauchen ein politisches
Vorbild in Deutschland, das Bodenhaftung hat."
Der Aalener Wirtschaftbeauftragte Wolfgang Weiß informierte
über den Breitbandausbau. Er erwartet vom Land Klarheit und Nachhaltigkeit durch die neue Fördergesetzgebung. Laut Kiesewetter entscheidet sich in den kommenden vier Wochen, ob die Stadt eine von der Telekom unterstützte Modellkommune wird.
Bei den Wahlen blieben Überraschungen aus: Der komplette Vorstand um Peter Peschel macht weiter. Die zwölf Thesen Frankes zur Energiewende sollen auf die Homepage des Stadtverbands eingestellt werden, für jeden zum Nachlesen.